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  SY "Chez Nous"                             Cape Dory 28                                                        Sausalito, San Francisco Bay

Eine meiner schönsten "Segelzeiten" verbrachte ich in der Bucht von San Francisco. Ich wohnte damals mitten in dieser großartigsten aller Städte, im etwas rauen Tenderloin-Bezirk, fuhr fast jeden Tag mit meinem Motorrad über die Hügel der Stadt und über die Golden Gate Brücke nach Sausalito, wo mein Boot wartete. Chez Nous hatte ich ungemein günstig gekauft. Der Eigner war in hohem Alter verstorben, hatte keine Hinterbliebenen und sein gesamter Besitz wurde aufgelöst. Der Yachtmakler, der sein Boot verkaufen sollte, kannte sich nicht sonderlich aus und da ich der erste von hunderten Interessenten war, der auf seine Zeitungsanzeige antwortete und auch sofort eine Anzahlung leistete, wurde "Chez Nous" mein.



"Chez Nous" ist eine Cape Dory 28, ein sehr hochwertiges und robustes Boot. Cape Dory geniesst unter Insidern und Vorständen anderer amerikanischer Werften einen besonders guten Ruf, wie ich selbst auch erst später herausfand.

Die Bucht von San Francisco ist ein wunderbares und anspruchsvolles Segelrevier.
In den Sommermonaten sind 25-30 Knoten Wind normal, es gibt starke Gezeitenströme und -strudel, vor allem unter der Golden Gate, es gibt intensive Großschiffahrt vom Frachter bis zum Atom U-Boot (damals), es gibt Inseln wie Alcatraz, Angel Island oder Treasure Island, es gibt Seelöwen und Wale, die neben dem Boot auf- oder unter dem Kiel durchtauchen, es gibt den Pazifik vor der Tür und die Möglichkeit die Bucht und die Flüsse bis weit ins Landesinnere zu erforschen und natürlich gibt es Tag wie Nacht eine traumhafte Kulisse vor der Stadt mit ihrer atemberaubenden Skyline und den riesigen Brücken mit tausend Lichtern.

  

Cape Dory 28

 

Design:                  Carl Alberg

Länge:                   8,57 Meter
Rumpfmaterial:      GFK
Maschine:              Volvo MD7A

 

Langkiel, Selbstwendefock, alle Beschläge und Bullaugen aus Bronze von Spartan Marine, Edson Radsteuerung...


  

SY "Chez Nous" vor San Francisco's Pier 39, im Hintergrund Angel Island

Aus den Nachrichten wußte ich, dass der Flugzeugträger USS Carl Vinson an diesem Tag zum letzten Mal die Bay verläßt, da er mit der Einrichtung einer atomwaffenfreien Zone verlegt wurde. Also passte ich ihn auf dem Wasser ab, um mir das imposante Schiff von näher anzusehen. Fernsehteams schwirrten in Helikoptern über mir und anscheinend war auch ein Reporter von Latitude 38 dabei. Später las ich dann in der Zeitung:"...zu den offiziellen Abschiedsgrüßen zählten ein Überflug von zwei F-18 Kampfflugzeugen, Feuerlöschboote, die Wasserfontänen in die Luft sprühten und Blumen, die von der Golden Gate herabgestreut wurden. Aber unser Lieblingsbild ist hier zu sehen - ein einsames Segelboot begleitet das große Schiff auf seiner letzten Reise hinaus durch die Golden Gate."


Farewell to the Vinson (text Latitude 38)


The bay area bid a final adieu to the nuclear aircraft carrier Carl Vinson last month. On Tuesday, January 14, the last naval vessel homeported here steamed north to her new base in Bremerton Washington. And with her went the last active naval presence on San Francisco Bay - a presence which started when Admiral David Farragut steamed in to establish operations here in 1854. With the closure of military bases all over California mandated by Congress several years ago, it has been a long and painful parting: come April, the final closing of the Alameda Naval Air Station - the carrier’s home since 1983 - will have resulted in the loss of an estimated 40.000 jobs.

Any large naval vessel is impressive, but the Vinson, America’s largest warship, is particulary so. She is nearly 1.100 feet long, more than 250 feet wide, as high off the water as a 24-story building and sports a flight deck 4,5 acres in area. Crewed by some 3.500 sailors, the frequent comparison to a ‘floating city’ is a valid one - the Vinson has her own TV station, radio station and daily newspaper!

A number of ‘official’ salutes accompanied her departure, including a fly-by of two F-18s, spraying fireboats and flowers dropped from the Golden Gate Bridge. But our favorite image is the one you see here - a solitary sailboat escorting the great ship on her last voyage out the Golden Gate.

  

Eines Tages, ich war gerade "sitting on the docks of the bay" blätterte ich die neueste Ausgabe von Latitude 38, dem hiesigen und unter Seglern auf der ganzen Welt als besonders kultig geltende Segelmagazin durch. "Aber das bin doch ich!" rief ich aus, als ich dieses doppelseitige Foto sah:

  

 Passion for Sail

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